Starteten das Projekt „Gemeinsam Weitergehen!“ in Paderborn: ein Teil des Steuerungsteams mit (von links) Projektleiter Oliver Lohr, Justine Motyl (Soforthilfe Witten/Caritasverband Herne), Prof. Dr. Patrick Isele (Kath. Hochschule NRW), Azerina Schulz (Soforthilfe Witten/St. Elisabeth Gruppe), Prof. Dr. Michael Obermaier (Kath. Hochschule NRW), Dr. Eva Brockmann (Leiterin Soziale Dienste Caritasverband Paderborn) und Projektreferentin Nicole Grenz. Es fehlt Jutta Vormberg (EUTB Paderborn).(Foto: cpd / Markus Jonas)
Ein Unfall oder eine chronische Krankheit: Viele Menschen stürzt dies in eine sehr belastende Situation. Wer dann zudem recht schnell aus dem Krankenhaus entlassen wird, bevor weitere soziale Leistungen beantragt oder bewilligt werden können, fühlt sich möglicherweise hilflos und weiß nicht weiter. In dieser Situation setzt das neue Projekt "Gemeinsam Weitergehen! (GWG)" beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn an. "Wir möchten mit dem Projekt Voraussetzungen schaffen, damit Menschen in einer gesundheitsbedingten Krise und ihren Angehörigen bestmöglich geholfen wird", erklärte Projektleiter Oliver Lohr bei der Kick-Off-Veranstaltung des Projektes in Paderborn. "Wir möchten die sozialen Hilfen, die es bereits gibt, miteinander vernetzen und Hilfsbedürftige darauf aufmerksam machen, damit sie schnellstmöglich die Unterstützung bekommen können, die sie in ihrer persönlichen Situation benötigen."
Das Projekt ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt und wird von der Aktion Mensch gefördert. Die Katholische Hochschule NRW begleitet das Projekt wissenschaftlich. Die Zielgruppe sind zunächst Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, denen ohne weitere Hilfe eine psychische oder körperliche Beeinträchtigung drohen könnte. "Aber auch alle anderen Patientinnen und Patienten können davon profitieren", sagt Lohr. "Nach einem Unfall oder in einer anderen gesundheitsbedingten Krise kann eine Überforderung dazu führen, dass sich der Gesundheitszustand nicht bessert oder sogar weiter verschlechtert und zu einer Behinderung führt. Das gilt es zu verhindern." Das Projekt setzt daher an dieser Stelle an, soll vernetzen und einen leichten Zugang zu verschiedenen Beratungsangeboten schaffen.
Umgesetzt werden soll das Projekt zunächst in den Regionen Arnsberg, Höxter, Paderborn und Witten. Weitere Regionen sollen dazu kommen. An dem Projekt sind aktuell fünf katholische Krankenhäuser beteiligt: das Klinikum Hochsauerland (Arnsberg), die Kath. Hospitalvereinigung Weser-Egge (Höxter), das Brüderkrankenhaus St. Josef und das St. Vincenz-Krankenhaus (beide Paderborn) sowie die St. Elisabeth Gruppe - Katholische Kliniken Rhein-Ruhr mit dem Marien Hospital in Witten.
Weitere Kooperationspartner sind die Beratungsstellen der örtlichen Caritasverbände im Erzbistum Paderborn mit den "Allgemeinen Sozialberatungen" und den Frühförderstellen und die sogenannten "Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungen für Menschen mit Behinderung" (EUTB). Im Verlauf des Projektes sollen weitere Partner für das Netzwerk gewonnen und eingebunden werden. "Wir möchten, dass den betroffenen Menschen und ihren Familien gut geholfen werden kann", sagt Oliver Lohr. "Dafür wollen wir die Voraussetzungen schaffen."
Info
Weitere Informationen zum Projekt "Gemeinsam Weitergehen!" (GWG) unter www.caritas-paderborn.de/gwg
---
Der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn (kurz: Diözesan-Caritasverband) bildet das Dach, unter dem über 200 katholische Träger der Alten- und Gesundheitshilfe, der Jugend- und Behindertenhilfe und weiterer Dienste mit rund 70.000 Beschäftigten zu Hause sind. Das Verbandsgebiet deckt Ost- und Südwestfalen sowie das östliche Ruhrgebiet ab, also etwa ein Drittel des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen kleine Bereiche in Nordhessen und Niedersachsen (zur Karte des Verbandsbereiches (als pdf)). Dem Diözesan-Caritasverband sind 23 Orts- und Kreis-Caritasverbände als Gliederungen angeschlossen. Der Diözesan-Caritasverband Paderborn ist einer von fünf Spitzenverbänden der Caritas innerhalb der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalens.